Sonntag, 25. November 2012

Popromantikfetzen


"Das Gestänge ihres Rollköfferchens ragt zwischen ihren Beinen empor, ein erigiertes, phallusartiges Ding, das sie noch nicht einmal beachtet, so normal war es ihr geworden."


Eine Jacke, so golden wie die Miniaturen. Bild von mir.
Sleeper, heißt der Text, wieder so ein Ding, mit dem ich großes wollte, Prosa diesmal: Seitenweise unzusammenhängende Miniaturen, die etwas werden sollten, zu einer Art Miniaturenwunderland heranreifen, zu Bildern, die sich mosaikartig ineinanderfügen, usw. usf., man kennt das ja. Das ist nie passiert, und der Text ist auch nur veröffentlicht, weil ich ihn versehentlich an eine Email angehängt hatte, an der eigentlich ein ganz anderer Text hängen sollte. Nun ja. Es sind schöne Bilder, von Zeit zu Zeit, ich mag den Text, wie er da so zusammenhanglos im leeren Raum hängt: Notizen, die mal was werden, wenn sie groß sind.

Interessant nach wie vor: Diese Sleeper-Theorie aus der Soziologie, die gerne mal in der Werbung angepeilt wird: Die nachträgliche Validierung von Gedanken, von Botschaften, die sich im Kopf festsetzen, und erst mit der Zeit wirken ("Raider heißt jetzt Twix. Aber sonst ändert sich nix")

[In der Hinsicht funktioniert der Text, wenigstens bei mir: Die Urfassung ist doppelt so lang, und ein paar der Bilder sind so fest drin in meinem Kopf, dass ich sie, manchmal unterbewusst, immer wieder verwende. Ob das anderen Leuten Spaß macht: Hm.]

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